Das ist ihnen in all ihren Hollywood-Jahren noch nie passiert: Als sie die erste Fassung des Drehbuchs von «Wolfs» lasen, waren sowohl George Clooney (63) als auch Brad Pitt (60) «auf Anhieb total begeistert». Beide beschlossen deshalb, den Film nicht nur zu produzieren, sondern sich nach der «Oceans»-Reihe und «Burn After Reading» auch als Hauptdarsteller zusammenzutun.
Auf die Frage, was für ihn der ausschlaggebende Punkt war, nach 16 Jahren eine Wiedervereinigung mit Clooney vor der Kamera zu feiern, witzelte Pitt, dass «meine einstweilige Verfügung gegen George» ausgelaufen war. Clooney hielt dagegen: «Ich durfte Brad zwar nicht wie beim letzten Mal ins Gesicht schiessen, ihm dafür aber eine runterhauen. Das konnte ich nicht ablehnen!» Um dann mit mehr Ernst hinzufügen, dass ihm und Pitt die Rollen so perfekt auf den Leib geschrieben waren, «dass wir sofort wussten, wer wen spielen soll, ohne dass man uns das vorher gesagt hatte».
Die beiden Oscar-Gewinner glänzen in der Thrillerkomödie von Jon Watts («Spider-Man: No Way Home») als namenlose «Fixer» – Problemlöser der New Yorker Unterwelt –, die von ihren Auftraggeberinnen zufälligerweise auf denselben Fall angesetzt werden. Es kommt zu einer unfreiwilligen Zusammenarbeit mit gegenseitigen Sticheleien, die die zwei privat mehrfach einstudiert haben. «Zu versuchen, den anderen anzupflaumen, ist uns nicht schwer gefallen», bestätigt Pitt.
«Wir hätten sogar auf einen Teil der Gage verzichtet.»
George Clooney
«Wolfs» hat die Aura eines 70er-Jahre-Films. Denn Pitt ist ebenso wie Clooney ein Verehrer dieser Ära: «Sie ist gewissermassen in unserer DNA verankert, da wir in den 70ern grossgeworden sind. Diese Filme haben uns dazu bewogen, ins Schauspielgeschäft einzusteigen.» Ursprünglich sollte der Film in den Kinos anlaufen. Zu Clooneys Bedauern hat das am Ende nicht hingehauen. «Wir wollten das so sehr, dass wir sogar auf einen Grossteil unserer Gage verzichtet hätten. Ganz augenscheinlich sitzen wir beide auf einem absteigenden Ast, sonst hätte es sicher geklappt!»
Zwar vermisst auch Pitt die Kinoleinwand-Romantik alter Tage, doch er weiss die Vorteile des Streaming-Zeitalters zu schätzen. Als er Jungschauspieler war, habe es bloss vierzig Fernseh-Shows gegeben. «Heutzutage gibt es über siebenhundert Shows, was heisst, es gibt viel mehr Jobs für Schauspieler.»
Das Superstar-Duo könnte übrigens schon bald in einem weiteren gemeinsamen Film zu sehen sein. In den Worten von Brad Pitt: «Je älter ich werde, desto wichtiger wird mir die Zusammenarbeit mit Kollegen, mit denen ich wirklich gerne Zeit verbringe.» So viel emotionale Tiefe war für den drei Jahre älteren George Clooney zu viel. Sein trockener Kommentar: «Klar, Brad ist ja immerhin schon 74. Erstaunlich, dass er überhaupt noch Jobs bekommt …» Pitt platzte fast vor Lachen.
Apple TV+ | Thrillerkomödie
Mit George Clooney, Brad Pitt, Amy Ryan, Austin Abrams
USA 2024, ab 27. September 2024