Michael Schumacher fuhr von 1991 bis 2006 und 2010 bis 2012 in der Königsklasse des Motorsports. Ein Skiunfall Ende Dezember 2013 veränderte sein Leben für immer: Trotz Helm erlitt er bei einem Sturz ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und schwebte tagelang in Lebensgefahr.
Danach wurde er von den Angehörigen in seiner Villa in Gland VD am Genfersee von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Wie es ihm geht, ist nicht bekannt, Details zu seinem Gesundheitszustand wurden keine kommuniziert, und auch sonst drangen nur wenige Informationen nach draussen. Das sorgte auch für viel Kritik vor allem von seinen unzähligen noch immer treuen Fans.
Umso erstaunlicher, dass seine Familie nach so langem Schweigen nun Hand zu diesem Netflix-Porträt bot. Seine Ehefrau Corinna Schumacher sowie die beiden Kinder Gina-Maria und Mick, der dieses Jahr ebenfalls in der Formel 1 debütierte, werden in «sehr persönlichen Interviews» erstmals über den inzwischen 52-Jährigen sprechen, und es werden bisher nie veröffentlichte Filmaufnahmen gezeigt.
Es sei das Geschenk seiner Familie an den geliebten Ehemann und Vater, 30 Jahre nach Schumachers Debüt in der Formel 1 im Jahr 1991. Neben der Ehefrau und den Kindern kommen auch Vater Rolf, Bruder Ralf sowie diverse Wegbegleiter und Konkurrenten wie Jean Todt, Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel, Mikka Häkkinen, Luca di Montezemolo, Damon Hill oder Flavio Briatore zu Wort. Damit soll ein sensibles, aber auch kritisches Porträt des siebenfachen Weltmeisters gezeichnet werden.
Denn von Michael Schumacher gab es immer zwei Seiten: «Michael den Rennfahrer» und abseits der Strecke «Michael den Menschen». Schumi polarisierte wie kaum ein anderer Fahrer und zeigte gegenüber seinen Gegnern eine einschüchternde Fassade. Bei seinen Mitarbeitern war er aber sehr beliebt, er galt als äusserst zugänglich und persönlich. Schumi hat sein öffentliches Leben stets strikt von seinem privaten abgeschottet, um diesen Bereich als Kraft- und Energiequelle zu bewahren. Der Film erzählt von beiden Welten.
«Michael Schumacher hat das Berufsbild des Rennfahrers neu definiert und neue Standards gesetzt», umschreibt es seine Managerin Sabine Kehm. «In seinem Perfektionsstreben schonte er weder sich noch sein Team und trieb es so zu den grössten Erfolgen. Für seine Führungsqualitäten wird er auf der ganzen Welt bewundert.»
In der vergangenen Saison egalisierte der Seriensieger der letzten Jahre, Lewis Hamilton, Michael Schumachers Rekord von sieben Weltmeistertiteln zwar, überbot dessen 91 GP-Siege (der Brite liegt aktuell bei 99 Triumphen) und riss auch sonst viele Bestmarken an sich, doch für viele bleibt der Deutsche der grösste Fahrer in der Formel-1-Geschichte.
Netflix | Sportdokumentation
Mit Corinna Schumacher, Mick Schumacher, Jean Todt, Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel
Exklusive Doku über den siebenfachen F1-Weltmeister
D 2021, ab 15. September