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Sky Show – «Klitschko»

Der härteste Kampf

Vom Boxer zum Bürgermeister: «Klitschko» begleitet Vitali und sein Umfeld im Ukraine-Krieg.

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Vereint im Kampf gegen Russland: Bürgermeister Vitali Klitschko (l.) mit seinem «kleinen» Bruder Wladimir.

Vereint im Kampf gegen Russland: Bürgermeister Vitali Klitschko (l.) mit seinem «kleinen» Bruder Wladimir.

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Mischa Christen

Vitali Klitschko steht vor einem Hochhaus in Kiew und starrt zum 11. Stock hoch. Wo kurz zuvor eine Wohnung war, klafft jetzt ein riesiges Loch. Es ist das zerstörerische Werk russischer Drohnen.

Der ukrainische Hüne ist kein Unbekannter für uns. Im deutschen Sprachraum lernte man Vitali in den Nullerjahren kennen, als er mit seinem Bruder Wladimir im deutschen Fernsehen rumalberte und von Entertainer Stefan Raab auch mal der Lächerlichkeit preisgegeben wurde. Dabei hatte der heute 53-Jährige schon damals einiges vorzuweisen: Schwergewichtsweltmeister im Boxen und promovierter Sportwissenschaftler. Doch seine härteste Herausforderung sollte ihm noch bevorstehen: 2014 wurde Vitali Klitschko Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew und ist als solcher seit dem russischen Überfall im Februar 2022 für die Sicherheit von Millionen von Menschen verantwortlich.

Warum ging Klitschko in die Politik? Und wie kämpft er im Ukraine-Krieg? Der oscarprämierte Regisseur Kevin Macdonald («Ein Tag im September») begleitete Vitali Klitschko ein Jahr lang mit der Kamera und schuf eine beeindruckende und berührende Dokumentation. Sie gibt Einblicke in die beklemmende Situation von Kiew und zeichnet das intime Porträt eines engagierten Politikers. Die Doku versetzt die Zuschauenden aber auch mitten in die Gräuel des Krieges. Ungefiltert. Mit Augenzeugenvideos von Raketen, die unter ohrenbetäubendem Krachen in unmittelbarer Nähe in Häuser und Strassen einschlagen.

Immer wieder unterbrechen Rückblicke auf Vitalis Boxkarriere das Kriegs-Szenario und zeigen in bester «Rocky»-Manier seinen Kampfgeist. Es darf auch geschmunzelt werden: etwa wenn Mama Klitschko beim Interview die Tränen kommen, ihr Sohn sich vor den TV-Leuten aufbaut und ihnen mit gespielt bedrohlicher Miene eröffnet, sich damit in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht zu haben. Doch spätestens, wenn eine Mutter mit ihrem toten Baby im Arm zu sehen ist oder man in die leeren Augen kriegsversehrter Kinder blickt, sind die Schrecken des Krieges greifbar nah.

Der Dokumentarfilm «Klitschko» stellt einen empathischen Vitali vor, der sich wiederholt in Gefahr begibt, um sich unter die leidgeplagte Bevölkerung zu mischen und Trost zu spenden. Der emotional wird, wenn er von seinem «zu strengen» Vater redet, der an den Spätfolgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl starb. Und spricht man Vitali Klitschko auf die beträchtlichen Differenzen mit Präsident Selenskyj an, beweist er seine diplomatischen Fähigkeiten. Manchmal entfährt ihm aber auch einfach ein scharfes «Bullshit!». So geschehen, als jemand behauptet, Putin habe doch «nur» militärische Einrichtungen beschossen.

Sky Show schaltet übrigens zeitgleich die Doku «Ukraine: Der Feind im Wald» auf, in der eine ukrainische Infanteriekompanie an der Ostfront begleitet wird.

Klitschko: Der härteste Kampf ★★★★☆

Sky Show | Dokumentarfilm

Mit Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, Wolodymyr Selenskyj

D/GB 2024, ab 13.September 2024

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Von Mischa Christen am 5. September 2024 - 17:13 Uhr