Mit sechs Jahren erhielt der spätere «Alien»-Schöpfer Hansruedi Giger seinen allerersten Totenschädel geschenkt. Beinahe sieben Jahrzehnte später blickt er liebevoll auf diesen und sagt, dass er sich nicht mehr vor dem Tod fürchte.
Als ob er sein baldiges Ende vorausgeahnt hätte: Kurz nach den Dreharbeiten zu dieser Kino-Dokumentation verstarb Hansruedi Giger im Mai 2014 im Alter von 74 Jahren.
Aber wer ist der Künstler HR Giger? Was für ein Mensch steht hinter den furchterregenden, verstörenden, aber auch ästhetischen Gestalten und Wesen?
Die Zürcher Dokumentarfilmerin Belinda Sallin hat Giger in seiner letzten Lebensphase begleitet. Was sagt sie zum Vorwurf, die Werke von HR Giger seien sexistisch? «Einige Bilder sind zum Teil explizit sexuell, aber in meinen Augen keinesfalls sexistisch. Wenn ich die Bilder als sexistisch wahrnehmen würde, hätte ich diesen Film nicht machen können.» Sexismus bedeute für sie die Abwertung und Diskriminierung einer Person aufgrund ihres Geschlechts – «und das sehe ich in den Werken von Giger nicht».
Sallin versteht aber, dass sich auch Männer von den zahlreichen phallischen Symbolen bedroht fühlen können. Oder wenn sich Frauen daran stören, dass die weiblichen Figuren bei Giger oft mystisch überhöht oder hoch erotisiert dargestellt sind, in einem gewissen Sinne also durchaus Stereotype bedienen.
Mitten in Zürich-Oerlikon lebte Hansruedi Giger in einer beinahe in sich geschlossenen Parallelwelt. Behutsam tastet sich Belinda Sallin in dieses Universum vor, in ein Leben voller Überraschungen und Schicksalsschläge – aber auch grosser Erfolge wie den «Alien»-Oscar im Jahr 1979.
Play Suisse | Dokumentarfilm | CH 2014
Mit Hansruedi «HR» Giger, Sandra Beretta, Mia Bonzanigo
Faszinierende Reise in eine Schweizer Parallelwelt
ab 16. Juni