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Kino – «Gran Turismo»

Vom Gamer zum Rennfahrer

Die wahre Geschichte von «Gran Turismo» bringt einen jungen Mann auf die Erfolgsstrasse.

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Kino – «Gran Turismo»: Wie an der Playstation: Jann (Archie Madekwe) hinter dem realen Steuer.

Wie an der Playstation: Jann (Archie Madekwe) hinter dem realen Steuer.

2023 CTMG/Sony Pictures
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Marco Spiess

Als Gamer möchte man nicht alle Spiele real erleben: Knochenbrüche als «Street Fighter», Kopfschüsse wie in «Counter-Strike» – nein, danke. Bei Rennspielen sieht es jedoch anders aus, da gehört das Gefühl dazu, selbst das Pedal durchzudrücken. Der Schöpfer des Playstation-Titels «Gran Turismo» sieht sein Spiel denn auch als Simulation, die die Realität abbilden soll.

Jann Mardenborough (Archie Madekwe) ist süchtig nach dem Game. Obwohl seine Eltern nicht begeistert sind, verbringt der 19-jährige Brite seine Freizeit damit, seine Fahrkünste in «Gran Turismo» zu perfektionieren.

Als 2011 der Nissan-Manager Danny Moore (Orlando Bloom) seine Vorgesetzten davon überzeugt, die besten Spieler von «Gran Turismo» hinter das Steuer echter Boliden zu setzen, beisst Jann sofort an. Er gewinnt das Auswahlverfahren gegen 90'000 Teilnehmer und absolviert mit anderen Topspielern eine Ausbildung bei einem ehemaligen Rennfahrer, dem grantigen Jack Salter (David Harbour).

Vom Gamer zum Rennfahrer: Jann Mardenboroughs Geschichte liest sich wie ein Bubentraum. Ein Stoff, der sich bestens für einen Sportfilm eignet, in dem ein Quereinsteiger triumphiert. Die Adaption für die Leinwand übernahm der Südafrikaner Neill Blomkamp, der mit Sci-Fi bekannt wurde («District 9») und zuletzt primär fantasylastige Kurzfilme für sein Oats-Studio gedreht hat.

Mit «Gran Turismo» bleibt Blomkamp in der Realität verwurzelt. Die Bilder sind glasklar, getunt durch Kamerafahrten und digitale Spielereien. So wird zum Beispiel bei Rennen – ähnlich wie im Game – über dem Auto eingeblendet, auf welcher Position Jann sich gerade befindet. Das schafft geschickt eine Verbindung zum Spielgefühl, auch wenn man dadurch etwas aus der Wirklichkeit ausbricht.

Jungschauspieler Archie Madekwe gibt derweil eine sympathische Hauptfigur ab. Wenn er seine Nervosität mit der Musik von Kenny G und Enya bekämpft oder seine Leidenschaft fürs Gamen gegenüber seiner Arbeiterfamilie verteidigt, schliesst man ihn schnell ins Herz.

Die Show stiehlt ihm höchstens David Harbour («Stranger Things»), der als verbitterter sportfilmtypischer Ex-Profi den Nachwuchs trainieren soll. «Gran Turismo» bietet wenig Neues, ist aber ein unterhaltsames und in den Rennszenen durchaus spektakuläres Werk. Gamer, Film- oder Rennsportfans: Da hat’s für alle was.    

Gran Turismo

Actionfilm

Mit Archie Madekwe, David Harbour, Orlando Bloom

USA 2023, ab 10. August 2023 im Kino

Von Marco Spiess am 9. August 2023 - 15:42 Uhr