Die «Transformers»-Filme waren Michael Bay pur: Er scherte sich weniger um Handlung, dafür ging es um hektisch geschnittene Action. Und weil Hollywoods erfolgreichster Sprengmeister Explosionen lieber hat als Emotionen, gaben Maschinen statt Menschen den Ton an. Die Kassen klingelten.
Doch nun sind wir bereits beim siebten Film der auf Hasbro-Spielzeug basierenden Reihe, Bay ist nur noch als Produzent an Bord, und das Ganze wirkt langsam eingerostet. Gute Alien-Roboter schützen die Erde vor bösen Alien-Robotern. Ende. Also warum noch einen Anlauf wagen? Weil zuletzt «Bumblebee» (2018) ein guter «Transformers»-Ableger war. Und weil das Kassenklingeln nicht enden darf ...
Diesmal spielt die Handlung in den 90ern, es ist also ein Prequel zum ersten Film von 2007. Der menschliche Held, der eine solide Hintergrundgeschichte bekommt, ist der Latino Noah (Anthony Ramos), der mehr schlecht als recht für seine Familie in Brooklyn sorgt. Als er aus Geldnot einen Porsche stiehlt, ist dies dummerweise ein Transformer namens Mirage. Der wurde gerade von Optimus Prime in einen Krieg um die Zukunft der Erde gerufen.
Rekrutiert sind auch die Maximals (Roboter in Tiergestalt) und Jung-Archäologin Elena (Dominique Fishback), was der ersten Filmhälfte «Indiana Jones»-Flair verleiht. Obwohl die Rahmenhandlung okay ist und der 90er-Soundtrack (u.a. LL Cool J, The Notorious B.I.G.) fetzt, ist aber auch hier die Action zentral.
«Creed II»-Regisseur Steven Caple Jr. inszeniert sie weniger zappelig als Bay und macht Schlachten übersichtlich. Zwar kann auch er den kämpfenden Metallhaufen nur bedingt Leben einhauchen, doch weil einem die Figuren ans Herz wachsen, verkommt der Film dennoch nicht zur reinen Materialschlacht.
Sci-Fi-Action
Mit Anthony Ramos, Dominique Fishback, Luna Lauren Velez
USA 2023, ab 8. Juni 2023 im Kino