Reboot geglückt

Wer in den 80ern und 90ern jung war, kam kaum um die Turtles herum: Als Comic, Fernsehserie, Game, Kinofilm oder Merchandise-Artikel – die Teenage Mutant Ninja Turtles waren überall.

Heute schwingt für Fans eher Nostalgie mit. Denn ehrlich: Vieles aus dem Turtles-Universum grenzt an Trash, und Wiederbelebungsversuche wie die von Michael Bay produzierten Realfilme sind zum Fremdschämen.

Doch nun gibt’s Grund zum Aufatmen: «Mutant Mayhem» macht alles besser. Der Animationsfilm erzählt von den humanoiden Schildkröten Donatello, Michelangelo, Leonardo und Raphael, die unter dem Schutz der Mutantenratte Splinter (englische Stimme: Jackie Chan) aufwachsen. Doch das Leben in der Kanalisation ist öde, die Jungs sehnen sich nach Abenteuern.

Als sie der Schulreporterin April aus der Bredouille helfen, fliegen sie auf – und werden von den Menschen als Freaks betrachtet. Um zu zeigen, dass sie es gut meinen, nehmen sie den Kampf gegen den Schurken Superfly (Stimme: Ice Cube) und seine Mutantenarmee auf.

Hinter dem Projekt stehen die Komiker Seth Rogen und Evan Goldberg, die schon etliche Kinohits produziert haben und auch die Comicserie «Invincible» zu Prime Video brachten. Sie betonen hier besonders den Teenager-Aspekt des Titels: Die vier Hauptsprecher und ihr Slang sind jugendlich, der Soundtrack ebenso – doch vor allem die Animation erzeugt ein authentisches Gefühl. Mal ist sie inspiriert von Graffiti, mal wirkt sie roh und unfertig wie das Gekritzel in einem Schulheft.

Die «Spider-Man»-Animationsfilme haben das westliche Publikum davon überzeugt, dass nicht alle Trickfilme gleich aussehen müssen. Das hat auf andere Werke abgefärbt – von «Der gestiefelte Kater» bis «Die Mitchells gegen die Maschinen». Nun reihen sich ausgerechnet die in die Jahre gekommenen Turtles in diese Welle innovativer Animation ein.