Finnland litt lange unter fremder Herrschaft: während Jahrhunderten unter schwedischer, ab 1809 unter russischer. Erst nach der Februarrevolution erlangte das Land 1917 die Unabhängigkeit.
Kein Wunder also, sehen die Finnen Resilienz und Zähheit selbst in aussichtsloser Situation quasi als nationale Charaktereigenschaft. Dafür haben sie sogar ein eigenes Wort kreiert: Sisu.
Im dritten Spielfilm von Jalmari Helander («Rare Exports») braucht die Hauptfigur, der Ex-Soldat Aatami Korpi (Jorma Tommila), ganz viel Sisu. Korpi entdeckt 1944 Gold. Dieses muss er durch Lappland transportieren, wo die Nazis gerade brandschatzend in Richtung Norwegen abziehen. Prompt läuft Korpi einer SS-Einheit über den Weg, die das Gold an sich reissen und ihn tot sehen will. In der Folge pflastern Leichen seinen Weg.
Helander mag’s stets schnörkellos und knackig. So ist «Sisu» ein kompakter wie auch actionreicher Kriegsfilm mit Western-Flair, in dem ein wortkarger Einzelgänger im «Stirb langsam»-Stil gewissenlose Schurken blutig dezimiert. Der knochentrockene Humor erinnert an Landsmann Aki Kaurismäki, ansonsten huldigt Helander vor allem dem Italowestern und den Eurotrash-Kriegs-filmen der 60er-/70er-Jahre. Und das macht richtig Spass.
Kriegsaction
Mit Jorma Tommila, Aksel Hennie
FIN 2023, ab 11. Mai 2023 im Kino