Die Kernkraft feiert gerade ein überraschendes Comeback. In Zeiten des Klimawandels gilt die Kernspaltung als CO2-leicht, im Gegensatz zu Kohleenergie. Und so setzen einige Länder wieder auf Atomkraft, Frankreich plant sogar 14 neue AKW.
Von Machenschaften der Atomkraftlobby handelt der französische Thriller «La syndicaliste». Maureen (Isabelle Huppert) arbeitet 2012 in Paris als Gewerkschafterin für den Nuklearkonzern Areva. Eines Tages erfährt sie, dass der Staatskonzern EDF Areva übernehmen und mit einer chinesischen Firma beim Kraftwerkbau kooperieren will. Das würde viele Arbeitsplätze kosten, weshalb Maureen versucht, die Pläne zu stoppen.
Darauf wird sie bedroht. Doch das ist erst der Anfang: Die Putzfrau findet sie gefesselt, mit einem Messer in der Vagina. Die Polizei glaubt ihr jedoch nicht und zieht sie wegen vorgetäuschter Straftat vor Gericht.
«La syndicaliste» nach einem wahren Fall beginnt als Verschwörungsthriller und wird abrupt zum Vergewaltigungsfall, bei dem das Opfer auf Ablehnung stösst. Das will nicht zueinanderpassen. Der Politteil ist zudem platt inszeniert, mit zu wenig Informationen. Subtiler ist der zweite Teil, obwohl auch hier allen klar ist, dass die Frau sich nicht selbst gefesselt haben kann. Ein Plus ist Isabelle Huppert, die ewig jung durch den Film hetzt.
Drama
Mit Isabelle Huppert, Grégory Gadebois, François-Xavier Demaison
F/D 2023, ab 8. Juni 2023 im Kino