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Kino – «Hit Man»

Halb Cop, halb Killer

Shooting Star Glen Powell lockt in «Hit Man» als falscher Auftragskiller Kriminelle in die Falle.

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Der Klassiker: Verliebe dich nicht in die Kundin. Doch Gary passiert’s bei Madison.

Der Klassiker: Verliebe dich nicht in die Kundin. Doch Gary passiert’s bei Madison.

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Marco Spiess

Im Telefonbuch unter «K» nachschauen und schwups, schon hat man einen Killer, um Unerwünschtes aus der Welt zu schaffen. So einfach wird es in Filmen gerne mal dargestellt.

«Hit Man», der neue Film von Richard Linklater («Boyhood», «Before Sunrise») erklärt, das sei ein Mythos. Was es aber gäbe, seien falsche Killer – wie Gary Johnson (Glen Powell). Er ist Philosophieprofessor, hat zwei Katzen und arbeitet nebenbei als Techniker für die Polizei von New Orleans. In seiner Einheit fällt nun der Kollege aus, der sich als Killer ausgibt, um Menschen zu überführen, die einen Mord in Auftrag geben. Für ihn muss Gary einspringen.

Bald zeigt sich, dass er richtig gut darin ist! Er verkleidet sich immer ausgefallener und legt sich verschiedene Killer-Persönlichkeiten zu, um bei Kunden so glaubwürdig wie möglich rüberzukommen. Etliche potenzielle Auftraggeber gehen ihm auf den Leim.

Doch als er die hübsche Madison (Adria Arjona) hopsnehmen soll, weil sie ihren Ex-Mann tot sehen will, macht er den Fehler, den Hollywood-Killer immer wieder begehen: Er verliebt sich.

Da spaltet sich die Handlung des Films von der Realität ab. Denn: Gary Johnson gab es wirklich und er lockte tatsächlich etliche Killer-Kunden in die Falle. Aber wenn im letzten Drittel von «Hit Man» ein paar weniger schmeichelhafte Dinge passieren, ist das frei erfunden – wie im Abspann mit einem Augenzwinkern erklärt wird.

Fast folgerichtig wohl, dass dieser Schlussteil nicht gar so glaubwürdig ist. Ein doppelbödigeres Drehbuch à la Coen-Brüder hätte auch besser gepasst, denn der Film präsentiert suspekte Wendungen etwas zu nonchalant.

Aber: Alles davor ist auf jeden Fall gelungen. «Hit Man» unterhält mit Humor und einer spritzigen Inszenierung, die Besetzung ist mit Spielfreude am Werk. Das gilt besonders für Glen Powell. Er hat mit Linklater (der auch aus Texas kommt und schon mit ihm zusammengearbeitet hat) das Drehbuch verfasst. Eine Rolle also, die Powell sich auf den Leib schrieb.

So zeigt er nach «Top Gun: Maverick», der Hit-Romanze «Wo die Lüge hinfällt» und jüngst «Twisters», dass er der aufsteigende Star der Stunde ist. Eine Karriere, für die mancher Schauspieler töten würde. Natürlich nur bildlich gesprochen, es will ja niemand einem Gary Johnson ins Netz gehen ...

Hit Man

Thrillerkomödie

Darsteller: Glen Powell, Adria Arjona, Austin Amelio, Retta

USA 2024, ab 15. August 2024 im Kino

Von Marco Spiess am 14. August 2024 - 13:33 Uhr