Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit.» Dies die historischen Worte des US-Astronauten Neil Armstrong, als er am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Fuss auf den Mond setzte. Die halbe Welt schaute gebannt zu. Fand die Mondlandung wirklich statt oder handelte es sich dabei bloss um eine Studioinszenierung von Stanley Kubrick, der vorher «A Space Odyssey» ins Kino gebracht hatte? Trotz handfester Beweise – etwa hochauflösende Fotos der Erde vom Mond aus gesehen oder Mondgestein, das von mehreren Experten als echt beurteilt wurde – halten sich Verschwörungstheorien, wonach die Mondlandung inszeniert gewesen sein soll, bis heute hartnäckig.
Die Idee einer Fake-Mission wurde schon im Thriller «Capricorn One» (1977) durchgespielt, allerdings ging es da um den Mars. Auf lustige Weise bringt nun auch «Fly Me to the Moon» einen Fake ins Spiel. Der Film erzählt von den Vorbereitungen der Apollo-11-Mission. Die USA und die Sowjetunion stecken Anfang der 60er-Jahre mitten im Wettlauf zum Mond. Die NASA steht unter Zugzwang, denn die Russen haben 1961 mit Juri Gagarin den ersten Menschen ins All geschickt. Die Amerikaner wollen aber unbedingt die Ersten auf dem Mond sein, wie dies J. F. Kennedy angekündigt hatte.
Leiter der Apollo-Mission ist Cole (Channing Tatum). Der Ex-Pilot fühlt sich pikiert, als ihm der Nixon-Berater Moe (Woody Harrelson) die Marketingexpertin Kelly (Scarlett Johansson) zur Seite stellt. Die mit allen Wassern gewaschene PR-Frau soll helfen, der Bevölkerung und den Senatoren die Mission schmackhaft zu machen. Dazu holt sie Sponsoren wie Omega an Bord, fälscht Interviews mit Technikern und bezirzt Senatoren.
Das hält der technisch denkende Cole für überflüssig, er fühlt sich aber von der attraktiven Frau angezogen. Doch Kelly erhält von Moe einen geheimen Auftrag: Sie soll die Mondlandung in einer Halle nachstellen, für den Fall, dass etwas schiefgehen sollte.
Der Film von Greg Berlanti («Love, Simon») ist ein erfrischender Mix aus romantischer Komödie und Blick hinter die Kulissen. Er profitiert von der guten Chemie zwischen Scarlett Johansson und Channing Tatum, hinterfragt aber auch, wie viel Show eine solch gigantische Mission braucht und wie sich deren Echtheit beweisen lässt. Ironischer Höhepunkt ist der Showdown zwischen echter und gespielter Mondlandung mit einem unerwarteten Störenfried.
Drama
Stimmen: Scarlett Johansson, Channing Tatum, Woody Harrelson
USA 2024, ab 11. Juli 2024 im Kino