Wer kennt das nicht: Da geht man zum Feierabend zusammen noch «eis go zieh», und bis der Abend zu Ende ist, waren es bei allen Beteiligten 1 + x Getränke. Alles ganz harmlos, solange es nur sporadisch passiert. Doch wenn es zur Gewohnheit wird, sich abends die Kante zu geben, wird es problematisch.
Für den Berliner Bauleiter Mark (Frederick Lau) ist der Suff Alltag. Egal, ob im Ausgang oder daheim: Bis er schlafen geht, ist er hackedicht. Aber am nächsten Tag steht er stets auf der Matte und macht seinen Job. Doch dann wird er betrunken am Steuer beim Umparkieren erwischt und ist seinen Führerschein los.
Nun muss er den Fahreignungs-Vorbereitungskurs von Herrn Blau (Godehard Giese) besuchen, an dem er die Lehrerin Helena (Nora Tschirner) kennenlernt. Und er wettet mit seinem besten Kumpel Nadim (Burak Yigit), keinen Tropfen mehr zu trinken, bis er den Fahrausweis zurückhat.
Zunächst ist er auf gutem Weg, doch als er eines Abends schwach wird und sich ins Koma säuft, beginnt eine Abwärtsspirale, aus der ihm niemand helfen zu können scheint.
Ein deutscher Film über Alkoholiker und die Problematik des «Volksrauschmittels» Nr. 1 an sich – da ist die Gefahr einer Moralpredigt gross. Doch Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg, die nach «25 km/h» und «Friendship!» zum dritten Mal zusammenspannten, umgehen die meisten Fallen und schufen mit «One for the Road» einen so vergnüglichen wie nachdenklichen Film, der das Thema nicht verharmlost.
Dass die Geschichte funktioniert und die Figuren trotz aller Defizite ans Herz wachsen, liegt zu einem entscheidenden Teil auch am überzeugenden Ensemble vor der Kamera. Und nach dem versöhnlichen Ende überlegt man sich vielleicht, mal etwas ohne Alkohol zu nehmen, wenn man noch «eis go zieh» geht.
Tragikomödie
Mit Frederick Lau, Nora Tschirner
D 2023, ab 26. Oktober 2023 im Kino