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Netflix – «Ein ganzer Kerl»

Untergang mit Nebengeräuschen

«Ein ganzer Kerl» nach Tom Wolfes Bestseller: Jeff Daniels gerät als Immobilienmogul ins Taumeln.

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Machtversessen und narzisstisch: Jeff Daniels als Firmenboss Charlie Croker.

Machtversessen und narzisstisch: Jeff Daniels als Firmenboss Charlie Croker.

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Simone Reich

Je steiler der Aufstieg, umso tiefer der Fall. Und je mehr Erfolg jemand hat, umso mehr Neider hat er zu gewärtigen. Das ist auch bei Charlie Croker (Jeff Daniels; «Dumm und Dümmer», 1994) aus Atlanta nicht anders. Der unverschämt reiche, selbstverliebte Immobilienmogul und Pferdezüchter hält sich selbst nämlich sogar für unsterblich.

Überdies glaubt er, ein unwiderstehlicher Sexgott zu sein, was ihn bereits seine erste Ehe mit Martha (Diane Lane) gekostet hat.  

Doch mit dem Leben in Saus und Braus ist nun Schluss: Crokers Firma muss Insolvenz anmelden. Wie die Hyänen stürzen sich all jene auf ihn, die aus seinem Untergang politischen und finanziellen Profit schlagen wollen.

Der Anwalt Roger White (Aml Ameen) soll Croker aus dieser misslichen Lage heraushelfen, doch die Widersacher kommen teils aus den eigenen Reihen. So intrigiert etwa Raymond Peepgrass (Tom Pelphrey), eine Führungskraft seiner Firma, mit aller Macht gegen ihn.

Die sechsteilige Miniserie «Ein ganzer Kerl» basiert auf Tom Wolfes gleichnamigem Bestseller von 1998 («A Man in Full»). Für das Drehbuch und als Produzenten konnte Netflix ein hochkarätiges Duo anheuern: «Watchmen»-Star Regina King und Anwaltsserien-Guru David E. Kelley produzierten die sechs Folgen gemeinsam. King führte bei den ersten drei Folgen auch Regie.

Das schraubt natürlich die Erwartungen hoch, denn gerade Kelley gehört zu den erfolgreichsten Schreibern und Produzenten, wenn es um Anwaltsserien geht. Angefangen bei «Ally McBeal» um die Jahrtausendwende, über «Big Little Lies» (2017–2019) bis hin zum grossen Netflix-Hit «The Lincoln Lawyer» (seit 2022) weiss Kelley mit Stoffen rund um Recht und Unrecht umzugehen.

«Es ist ohne Zweifel ein Herzensprojekt für mich», so Kelley gegenüber dem Branchenblatt «Variety». Er bekomme damit die Gelegenheit, Tom Wolfes brillanten und vorausschauenden Roman in Angriff zu nehmen und Regina Regie führen zu lassen – «ich könnte mich nicht mehr freuen».

Die Begeisterung über dieses Projekt ist auch Regina King anzumerken. «Alles, was ich sagen kann, ist: Wenn David E. Kelley anruft, sagst du einfach Ja.» Sie wisse, dass diese Partnerschaft etwas Besonderes hervorbringen werde.

Ab dem 2. Mai können Netflix-User selber beurteilen, wie besonders die Miniserie geworden ist.  Tom Wolfes Story dreht sich denn auch nicht bloss um den scheiternden Immobilienhai Charlie Croker,  sondern erzählt in weiteren Handlungssträngen von Conrad Hensley (Jon Michael Hill), einem ehrgeizigen jungen afroamerikanischen Politiker, sowie von einem Footballer, der wegen einer Vergewaltigungsklage im Knast sitzt.

Besonders reizvoll: Die unterschiedlichen Schicksale der Männer überschneiden sich im Laufe der Geschichte immer wieder. 

Ein ganzer Kerl ★★★★☆

Netflix | Miniserie

Mit Jeff Daniels, Diane Lane, Tom Pelphrey, Lucy Liu, Aml Ameen

USA 2024, ab 2. Mai 2024

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Von Simone Reich am 25. April 2024 - 18:00 Uhr